Heute schon kennen wir die eine oder andere Bahn, die von einem Computer gesteuert von A nach B fährt. Im Verkehrsbereich ist das demnach nicht so etwas Neues.

Doch deuten bereits einige Aspekte darauf hin, dass wir möglicherweise als Autofahrer – dem Ausdruck mobiler Freiheit schlechthin – unsere Autonomie als Maschinenführer verlieren werden. Die Maschine wird uns führen, nicht wir sie. The New Yorker spricht einen interessanten Gedanken im Artikel „Moral Machines“ aus: Was, wenn eine Maschine besser und schneller und sicherer als der Autofahrer agiert? Kann man es dann noch vertreten, dass der Autofahrer das Kommando behält? Kann man die Zahl der Verkehrstoten und Verletzten nicht drastisch senken? Kann man es noch vertreten, dass die mobile Freiheit des Menschen Vorrang vor Sicherheit hat?

Zitat:

Within two or three decades the difference between automated driving and human driving will be so great you may not be legally allowed to drive your own car, and even if you are allowed, it would be immoral of you to drive, because the risk of you hurting yourself or another person will be far greater than if you allowed a machine to do the work.

Das alleine ist doch eine sehr spürbare Abhängigkeit von der Maschine. Und auch ein gewisses Maß an Vertrauen notwendig, speziell in dynamischen Straßenverkehrssituationen. Das alleine ist schon spannend genug. Doch noch komplexer wird es, wenn man es weiterdenkt. The New Yorker denkt das richtigerweise weiter. Denn es ist nicht allein entscheidend, ob die Maschine schneller und besser agieren kann als der Mensch. Die Frage ist entscheidend, ob die Maschine nicht Ethik verstehen muss? Wieso soll das wichtig sein?

Dieses Beispiel verdeutlicht die Notwendigkeit:

Your car is speeding along a bridge at fifty miles per hour when errant school bus carrying forty innocent children crosses its path. Should your car swerve, possibly risking the life of its owner (you), in order to save the children, or keep going, putting all forty kids at risk? If the decision must be made in milliseconds, the computer will have to make the call.

In der Tat wird dieses Thema entscheidend sein, wann und wo wir Maschinen als autonom lenkende Systeme Vorrang vor dem Menschen geben. Es wird unser Verhältnis zu den intelligenten Maschinen weiter verändern. Gerade weil wir im Straßenverkehr sehr öffentlich und sehr präsent den Vormarsch der Maschinen im sozialen Kontext gemeinsam beobachten können. Was eine andere Dimension hat denn vor sich dahinrechnende Maschinen zu Hause oder in irgendwelchen Industriehallen. In welche Richtung wird das gehen? Die Maschine macht dem Mensch nicht nur als schnellerer Kalkulator mit besseren Sensoriken Konkurrenz. Auch soll die Maschine ethische Entscheidungen besser und schneller als wir treffen? Ob da nicht gewisse Beissreflexe auftreten werden?

Blogger seit 2003. Technikaffin, neugierig, am technischen Wandel der Zeit interessiert, Anhänger und Skeptiker des Fortschrittsglaubens. Track Record meiner ex-Blogs: MEX-Blog 2003-2005 (Wirtschaftsblog), WoW-Blog 2005-2009 (Gamingblog), 321Blog 2007 (eBay), BasicThinking 2003-2009 (Tech&Startups). Aktive Blogs: RobertBasic.de seit 2009 und Buzzriders.com seit 2011.

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