Daimler hatte in China ein Fiasko erlebt. Durch Missmanagement gingen die Absatzzahlen empfindlich in den Keller. Das war wor wenigen Jahren und wer sich für die Gründe interessiert, kann das im Artikel „Wie Daimler 17 Mrd Euro in China verschenkte“ nachlesen.
Seitdem hat Daimler gegenüber BMW und Audi das Nachsehen und versucht mit allen Mitteln eine Aufholjadg zu starten. Eine große Aufgabe, denn 2013 verkaufte Audi 492.000 Einheiten und BMW 327.000 Einheiten. Daimler? 236.000 PKW. Das ist meilenweit entfernt.
China ist mittlerweile vom Absatzmarkt zur größtne Autonation der Welt sogar vor den USA aufgestiegen. Natürlich kann auf diesem Markt Daimler nicht einfach nur zusehen, wie der Wettbewerb absahnt. Grund genug damit auch für Daimler, mich zu fragen, ob ich denn nicht an der Eröffnung des neuen F&E Zentrums in Peking teilnehmen möchte. Um zu sehen, was Daimler seitdem alles getan hat, das Missmanagement abzustellen und wieder auf die richtige Spur zu kommen. Die Gelegenheit habe ich natürlich ergriffen. Anbei meine Eindrücke.
Was heißt „mit allen Mitteln eine Aufholjagd starten“? Daimler hat diverse Baustellen aufgetan:
– Ausbau des Händlernetzwerks, Vereinheitlichung der Vertriebsstrukturen und mehr Präsenz in weiteren Städten
– Ausbau der Produktpalette mit angepassten Modellen
– Ausbau der Investitionen in die Produktionswerke und Forschungs- und Entwicklungseinheiten vor Ort
Fazit
Soweit zum Wollen. Wie gut sich Daimler im Verhältnis zu Audi und BMW schlagen wird? Denn immerhin hat Daimlers CEO das Ziel ausgegeben, dass man bis 2020 die Absatzkrone zurückerobern möchte (BMW 1, Audi 2). Auf die Frage, wie man das denn überhaupt schaffen will, wo doch der Abstand in China so riesig ist, antwortete mir der neue China-Chef von Daimler Hubertus Troska: „Wir werden das Ziel global bis 2020 erreichen„. Worauf ich ihn fragte, wie das denn mit China üebrhaupt gelingen soll, Troska darauf: „Ich habe gesagt, dasss wir es global schaffen werden, was nicht heißt, dass wir es unbedingt in China schaffen müssen. Dort werden wir die Konkurrenz einholen„. Ich: „Gleichstand also?„. Er: „Ja, Gleichstand“ und lächelte kämpferisch. Daimler ist sich demnach sicher, in China eine Patt-Situation herzustellen. In Europa führt Daimler einen reinen Verteilungskampf um wenige Kommastellen nach dem Prozentpunkt. Demnach kann man nur schlussfolgern, dass man sich auf die weiteren Wachstumsmärkte konzentriert, wo man mehr Boden gewinnen will also. Eine harte Aufgabe für Daimler, alleine China ist bereits eine gigantische Herausforderung und die Konkurrenz wird auch nich tatenlos zusehen. Immerhin muss man festhalten: Daimler hat den Kopf nicht in den Sand gesteckt und räumt in China gnadenlos auf.
GCode
Um das Vorhaben und den Willen Daimlers zu unterstreichen, lud Daimler hauptsächlich chinesische und weitere Journalisten aus Asien ein, um das Konzeptauto GCode vorzustellen. Das in den eigenen Designstudios vor Ort in Peking konzipiert und entworfen wurde. Dazu findet dieses Video:
Weitere visuelle und konzeptionelle Eindrücke findet Ihr auf Medium, wo die Bilder besser zur Entfaltung kommen.
Zuvor aber noch einige visuelle Eindrücke von Daimler in China:
Gute Luftfiltersysteme sind in China unerlässlich, aufgrund des immensen Smog-Problems
A und O ist das Verständnis des Kunden vor Ort mit seinen Eigenheiten:
Das ist kein Wischmob für den Haushalt, sondern für da Auto! Ich sagte doch, Smog…
Eine spezielle App für Pekings Ringstraßen System, das dem Kunden anzeigt, welchen Ring er je nach Verkehr besser nehmen sollte
Die Sitze in Daimlers China-Modellen sind um 25mm höher gepolstert als in Deutschland, da der Kunde vor Ort weicheren Sitzkomfort mit Luxus gleichsetzt
Und einige Eindrücke aus dem neu eröffneten Designstudio Peking