(Gastbeitrag von Cornelia Diedrichs)
Als ich ein junges Mädchen war, lernte ich einen jungen Mann kennen, der sich im Bereich Technik selbstständig gemacht hatte. Er arbeitet im Außendienst und musste immer alles bei sich haben, was er für seine Tätigkeit brauchte. Dies bedeutete vor allem Ersatzteile, Schrauben und Zubehör. Er war kein Fan von Transportern, wie er mir einmal gestand, weswegen für ihn nur ein Wagen in Frage kam: Ein Passat Variant.
Der große Kofferraum war seine Lagerhalle, er hatte sich mit einem umgebauten Schrank und 2 Koffern sein gesamtes benötigtes Material fachgerecht einsortiert. Sein Passat glich einer mobilen Werkstatt. Als ich zum ersten Mal einen Blick nach hinten werfen konnte, war ich beeindruckt von den Möglichkeiten, welche dies Auto einem Selbstständigen bot. Neben dem ausreichendem Platz war auch das Fahren angenehm. Ich fühlte mich in dem Wagen einfach wohl.
Der neue Passat
Wenn es je eine ideale Namensgebung gab, dann die den VW Passat, Passat zu nennen. In Anlehnung an die östlichen Passat-Winde am Äquator, erhielt die Baureihe ihren Namen. Passat-Winde wehen beständig und stark. Und genauso beständig und stark ging der Passat nun in die 8. Generation. Ein Zeugnis davon, wie erfolgreich die Baureihe ist.
Den neuen Passat gibt es als Variant und als Limousine. In Sardinien bot sich mir die Gelegenheit beide Wagen probe zufahren.
Der erste Eindruck
So stand ich vor ihm und dachte: Schick. Er ist eleganter geworden und wirkt dynamisch. Die langgezogenen Linien finden sich sowohl im Exterieur als auch im Intereier als Designelement wieder. Er wirkt nicht wie eine Modeerscheinung, es ist kein Design, was kurzzeitig hipp sein will, nein der VW Passat besitzt ein zeitgemäßes klassisches Design, welches sich auch im Innern fortsetzt. Hochwertiger anmutend als je zuvor und doch klassisch, dank einer Analoguhr, die anfangs mir nicht ins Bild passte, ich jedoch immer mehr liebgewann, und dem langgezogenem Luftausströmer.
Die Sitze werden von Normalgewichtigen als bequem beschrieben, doch dem muss ich – zumindest was die Highline Ausstattung angeht – widersprechen. Mir waren die Sitze einen Miniticken zu schmal. An den Seiten drückte es mich. Bei stärkerem Übergewicht sollte ggf. die Comfortline mit Stoffsitzen ins Auge gefasst werden. Hier sind die Sitze nicht ganz so stark definiert und Stoff gibt einfach besser nach.
Der Fahrersitz ist gut einzustellen und die Sitzposition kann schnell und einfach auf einem der 3 Speicherplätze gesichert werden. Bei meiner Sitzeinstellung saß ich für das Fahren durchaus angenehm, doch das Aussteigen war danach ein Kraftakt. Wer wie ich dann nah am Lenkrad sitzt und Probleme beim Aussteigen bekommt, sollte eine zweite Sitzposition zum Aus- und Einsteigen einspeichern. Eine kleine Hürde, die dem zu hohen Körpergewicht geschuldet ist.
Das Fahrgefühl
Der Variant fährt sich bequem und verlässlich. Die Limousine hingegen fährt sich zackiger. Beide Versionen sind tolle Wagen zum Reisen und fühlen sich einfach gut an. Man hat, sobald man hinter dem Lenkrad sitzt, sofort Vertrauen zu einem Passat. Ein Passat ist bekannt, man weiß einfach wie er ist, selbst wenn man noch nie drin gesessen hat, kennt man ihn oder hat zumindest das Gefühl ihn zu kennen. Er enttäuscht einen nicht. Lässt sich gut fahren, auch in kleinen schmalen Gassen kam ich zurecht und auf der Landstraße gab es sowieso kein Problem.
Technik-Luxus
Für mich muss ein Auto nicht nur gut aussehen und gut fahren, es muss mir auch Bequemlichkeit und technische Feinheiten bieten. Diesen Part übernimmt im Passat das Infotainment System. Was dieses bietet, könnt Ihr in den folgenden Videos sehen:
Die Sprachsteuerung
Die Navigation ist mittlerweile ein absolutes Muss in jedem Auto. VW setzt mit der natürlichen Sprachsteuerung noch ein Schippchen obendrauf. Ich persönlich hasse es seit jeher, mich auf abgehakte unnatürliche Weise mit Maschinen zu unterhalten, wenn diese nur auf auswendig gelernte Schlüsselworte reagieren. Das Infotainment System im VW Passat hingegen, versteht mich auch, wenn ich normale Sätze spreche, wie mit einem menschlichem Gegenüber.
Das Active Info Display
Der Passat goes digital. Vorbei sind die Zeiten von echten Tachonadeln. Heute gibt es das Active Info Display bei welchem Tacho und Drehzahlmesser digital angezeigt werden, sowie viele weitere Informationen sich zuschalten lassen.
360° View
Im Golf 7 erlebte ich die Vorteile der 360° View zum ersten Mal und auch im VW Passat durfte diese nicht fehlen.
Mein persönliches Highlight
Mein absolutes Highlight ist der neuartige Trailer Assist. Es ist das weltweit erste Assistenzsystem, mit dem das Rangieren mit Hänger einfacher wird. Als Camperin sah ich es oft:
“Du kannst nun rumziehen und den Wohnwagen reinbuchsieren. Ja los auf geht’s.
HALT!!! Du lenkst in die falsche Richtung! Nein, nun musst nochmal rausfahren und neu ansetzen…”Wie oft hörte ich immer die gleichen Worte im immer gleichen Szenario. Es ist der Fehler Nr. 1 beim Rückwärtsfahren mit Wohnwagen und Anhängern… das verkehrtherum lenken. Will ich nach links fahren, muss ich nach rechts lenken, damit der Hänger sich in die richtige Richtung schiebt. Der Trailer Assist übernimmt zum einen diese Rechts/Links Übersetzung und zum Anderen ist es einfach nur ein Traum von Einfachheit einen Anhänger sicher und genau dank Joysticksteuerung und Rückfahrkamera rückwärts in eine Lücke hineinzusteuern.
Ich war vorher – trotz jahrelanger Campingerfahrung – noch nie selbst einen Anhänger gefahren, doch dank des Assistenzsystems gelang es mir tadellos ihn einzuparken. Preislich liegt der Trailer Assist bei gerade mal um die 400 Euro Aufpreis. Ein Anhängersensorsystem schlägt dagegen mit ca. 2000 Euro zu buche, was den Trailer Assist zu einem Schnäppchen macht.
Gesamteindruck
Während ich den Passat durch die wunderschöne Landschaft Sardiniens steuerte, dachte ich an meine Söhne. Die Kindersitze wären dank ISOFIX leicht eingebaut. Und der Zwillingskinderwagen würde sogar in den Kofferraum des Variant passen. Ein gemeinsames Verreisen als Familie – der Passat Variant wäre ideal dafür. Da erinnerte ich mich an meine Jugendliebe mit seinem Schränkchen und Köfferchen. Ich musste schmunzeln, denn auch er wäre von der 8. Generation angetan. Noch immer kann ich mir seine Schrauben und Ersatzteile im Kofferraum vorstellen.
Der Passat schafft auch in der 8. Generation die Grätsche zwischen Geschäftswagen auf der einen Seite und Familienauto auf der Anderen. Es wundert mich nicht, dass es nach dem Golf das beliebteste Auto der Deutschen im Jahr 2013 war und vermutlich auch in Zukunft weiterhin sein wird.
Weitere Fotos findet Ihr hier >>>
Ich habe mir gerade das Video zum Trailer Assist angesehen und ehrlich gesagt finde ich das überhaupt nicht intuitiv und einfach. Da würde ich die 400 Euro lieber in ein paar Fahrstunden mit Anhänger investieren, da hat man glaube ich mehr davon.
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