Audi E Tron LeMans 24 Stunden Racer 2012
Das ist der neue Racer von Audi – „R18 e-tron quattro“ – , der am 24 Stunden Rennen von Le Mans anno 2012 teilnehmen wird. Die Besonderheit? Es handelt sich um einen Hybrid-Auto, das in einem Hochleistungsrennen erstmalig von Audi eingesetzt wird. Die 510 PS des 3,7 Liter V6 TDI-Motors treiben die Hinterachse an und werden zusätzlich durch einen Vorderachsen-Elektroantrieb unterstützt. Der E-Motor kommt kurzzeitig beim Beschleunigen zum Einsatz und soll dem Wagen damit mehr Power verleihen. Aufgrund des Reglements darf ähnlich wie der Formel-1 der Zusatzschub nur kurzzeitig eingesetzt werden.

Ich bin mir sicher, dass Hybrid-Lösungen wie diese allgemein bei den Konsumenten für einen weiteren, positiven Schub sorgen werden. Kein Wunder, so plant doch Audi, seine herkömmliche Fahrzeugflotte Stück für Stück um derartige Antriebslösungen auf den Markt zu bringen. Da kommt Audi so ein Racer werbetechnisch gesehen nur recht.

Doch Audi hatte auf der Jahrepressekonferenz 2012 in Ingolstadt natürlich mehr zu bieten. Im Rahmen einer vorzüglichen Abend-Show präsentierte der bekannte Wissenschafts-Moderator Joachim Bublath („Knoff Hoff“) dem Publikum weitere Lösungen von Audi, die uns in baldiger Zukunft als Autofahrer in der Praxis umgeben werden.

Das selbstparkende Auto

Parken per KnopfdruckNatürlich ist das eigenständig parkende Auto keine Zukunftsmusik mehr. Golf-Fahrer kennen es schon: An der Parklücke vorbeifahren, die Park-Automatik erledigt halbautomatisch den Rest, ohne Fahrer geht es natürlich noch nicht ganz, da er Gas geben muss. Doch Audi hat das weitergedacht: Der Fahrer gibt den Wagen vor einem Parkhaus ab, das Parkhaussystem dirigiert den Wagen ohne Kratzer und Sucherei eigenständig in die nächste Parklücke und wartet auf das Signal des Fahrers, das Auto wieder vollautomatisch herauszufahren. Technisch gesehen funktioniert das schon im Heute, allerdings nur in Testumgebungen.

Was es uns als Konsument an dieser Stelle zeigt: Neue Lösungen werden neuartige Services ermöglichen. Wenn man es weiter denkt, so wird die Bedeutung klar: Was ist, wenn mir eine Mobilitätsfirma in Zukunft Services anbietet, von A nach B zu kommen, ohne den heutigen Koordinations- und Steuerungsaufwand des Fahrer? Was ist, wenn die Services soweit gehen, dass ich mich um eine eigene Mobilitätslösung, gar um einen eigenen PKW nicht mehr kümmern muss? Bedenkt man die Zahl der Nichtfahrer und steigenden Anforderungen an die sogenannten Megacities, erahnt man, dass Autofirmen in Zukunft Milliarden mit Services verdienen werden. Auch mit selbstfahrenden Autos, nicht nur selbstparkenden Autos, die nur den Hauch der baldigen Zukunft aufzeigen.

Der gestikuliernde Beifahrer

Audi Head Up Display
Head Up Displays sind nicht mehr das Neueste vom Neuesten. Wir kennen das schon aus einigen Fahrzeugen. Vorteil der Systeme ist, dass der Fahrer seinen Blick nicht mehr von der Straße ablenken muss. Audi hat sich etwas Spezielles überlegt.

Das Head Up Display zieht sich über den gesamten Bereich, von Beifahrer bis Fahrer. Und ist dreigeteilt. Der Beifahrer pickt sich beim Fahren dynamisch auftauchende Ziele aus der Umgebung heraus (ganz simpel: Eine Futterstelle). Schickt sie per Gestenbewegung in die Mitte, so dass beide – Fahrer und Beifahrer – das Gleiche sehen. Möchte der Fahrer das Ziel anfahren, zieht er ebenfalls per Geste das Objekt auf seine Seite und lässt sich per System zum Ziel navigieren. Eine interessante Lösung, die aufzeigt, wie Beifahrer und Fahrer in Zukunft mittels Technik miteinander kommunizieren könnten.

Die Probleme liegen auf der Hand: Wild gestikulierende Beifahrer können bei der Steuerung des Displays den Fahrer stören. Und, Audi ist sich noch unsicher, wie das System auf anweisende Gesten ansprechen soll. Nicht jede Geste ist dem System gedacht, speziell in Italien nicht:) Aber, Audi wird das Projekt weiter fortführen und eines Tages ins Massenauto bringen.

Die sprechenden Rückleuchten

Audi Licht
Eine weitere Innovation dreht sich um Lichttechnik. Hier hat Audi die Idee, dass spezielle Lichttechniken völlig neuartige Möglichkeiten eröffnen. So könnten die Rückleuchten dem Hintermann aufzeigen, ob der Vordermann beschleunigt, wie stark er bremst, wohin er bald abbiegen wird (-> vernetzte Informationen aus dem Naviationssystem ;). Der Wagen könnte sogar den Fahrer mit Lichtspielen begrüßen. Das ist gar nicht so weit hergeholt, wenn man an ein Auto als emotionales Produkt denkt, oder?

Die Audi Mouse

Multi Gesture
Na, endlich! Würde ich sagen. Mutligesture Maus-Pads kennen wir aus dem PC-Bereich, die Apple populär gemacht hat. Natürlich macht sich Audi Gedanken, wie man dieses mittlerweile allseits bekannte Bedienkonzept des Streckens und Spreizens statt Knöpfen ins Auto bringen könnte. Navigieren per Mousegestures? Klar, warum nicht?

Die Stahlfeder verabschiedet sich

Audi Federung
Tja, es war einmal die Stahlfeder, um den Insassen das Fahren bequem zu gestalten. Das ist bei Audi bald Geschichte. Es werden demnächst sogenannte GFK-Federn eingeführt: Glasfaser verstärkte Kunsstoffe, die ca. 40% leichter als Stahlfedern sind, Korrision speziell im Winter nicht kennen und grob die gleiche Traglast wie Stahlfedern aufweisen. Audi hat laut Selbstauskunft rund 5 Jahre gebraucht, um die Technik serienreif hinzubekommen. Unter Aufofans buzzed diese Neuigkeit sehr gut. Schaut Euch einfach dazu den Detailbericht von Jens Stratmann an: Schraubenfedern aus GFK? Audi machts möglich und vor allem vor…

Das war nur ein kleiner Ausblick auf das, mit was sich Autofirmen befassen und mit dem, was uns Autofahrern in naher Zukunft begegnen wird. Einige Sache sind sicherlich noch etwas weiter vom Heute entfernt, aber es vermittelt Euch hoffentlich ein Gefühl dafür, dass Innovation im Auto noch lange nicht irgendein Ende erreicht hat.

Bilder

Alle Bilder sind von Jens Stratmann, Betreiber der Auto-Seite Rad-ab.com

Blogger seit 2003. Technikaffin, neugierig, am technischen Wandel der Zeit interessiert, Anhänger und Skeptiker des Fortschrittsglaubens. Track Record meiner ex-Blogs: MEX-Blog 2003-2005 (Wirtschaftsblog), WoW-Blog 2005-2009 (Gamingblog), 321Blog 2007 (eBay), BasicThinking 2003-2009 (Tech&Startups). Aktive Blogs: RobertBasic.de seit 2009 und Buzzriders.com seit 2011.

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